In Pankow leben mehr Frauen als Männer. In der Stadtplanung und der Versorgung bleibt dies jedoch leider für die Gleichbehandlung ohne spürbare Konsequenzen. Noch immer ist das Stadtbild männlich geprägt. Das wird auch deutlich, wenn man sich eines der dringendsten Bedürfnisse der Menschen anschaut: Das Aufsuchen einer Toilette.
Um das Wildpinkeln zu unterbinden und die vielbelebten Orte des Bezirkes vom Uringeruch zu befreien, sind im Laufe der Zeit an zwölf verschiedenen Standorten in Pankow Pissoirs aufgestellt worden: Für die männlichen Bewohnenden.
Die neu geschaffenen City Toiletten hingegen bestehen zwar aus zwei Teilen und ermöglichen, das Urinieren aller Geschlechter, der Bereich der Sitztoilette ist jedoch kostenpflichtig.
Um dieser Diskriminierung entgegenzuwirken, brachte die SPD-Fraktion in Pankow auf der letzten BVV-Sitzung einen Antrag ein und ersuchte das Bezirksamt, sich bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz dafür einzusetzen, dass das Urinieren in den City Toiletten für alle Geschlechter kostenfrei in Pankow möglich ist.
Dazu die Sprecherin für Gleichstellung und Bürger:innenbeteiligung der SPD-Fraktion Pankow, Ulrike Rosensky: „Noch immer verdienen Frauen* rund 18 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen und tragen bis heute die Hauptlast, wenn es um Pflege- Sorgearbeit geht. Auch die Renten von vielen Senior:innen sind auf niedrigem Niveau. Es sind mehrheitlich die Frauen*, die Nachmittags auf den Spielplätzen mit ihren Kindern unterwegs sind. Selbst für das Wickeln ihrer Kleinkinder fallen Kosten an. Dieser Zustand ist ungerecht und muss angepasst werden, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, der natürlichsten Sache im Alltag, unterwegs kostenfrei nachgehen zu können."
Der Antrag wurde in den Ausschuss für Gleichstellung und Bürger:innenbeteiligung überwiesen.
Antragslink: Pankows City Toiletten: Kostenfreie Nutzung für alle Geschlechter! -Antrag-